Was Tun(?) 06 - Mit Irma Trommer (Letzte Generation)

 

Hallo ihr lieben Menschen,

auch für mich relativ unerwartet, hab ich letzte Woche nach fast zweijähriger Funkstille die sechste Folge meines Was tun(?) Podcasts aufgenommen.

 

 

Dieses mal hab ich mich in Berlin mit der Aktivistin Irma Trommer von der Letzten Generation getroffen. Nachdem wir ein paar oft verbreitete Missverständnisse über die Protestaktionen der Bewegung ausgeräumt haben, sprechen wir über die Entwicklungen der vergangenen Wochen und Irmas Rolle in der Letzten Generation. Sie erzählt wie es sich anfühlt, auf der Straße zu kleben, während man immer wieder der Reibung mit wütenden Autofahrer*innen ausgesetzt ist und ich stelle die Frage, was es eigentlich emotional bedeutet, den Zustand der Verdrängung zu verlassen und die Realisierung der furchtbaren Folgen des Klimawandels wirklich zuzulassen.

Wir kommen zur Feststellung, dass nicht jeder Mensch Aktivist*in sein kann, es aber viele verschiedene Wege, gibt sich einzubringen und am Ende hat Irma eine kurze Botschaft an uns.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Tobias (Mittwoch, 02 August 2023 11:25)

    Ich habe jetzt endlich mal Ruhe gehabt, diesen Podcast anzuhören. Besonders die letzte halbe Stunde fand ich interessant. Ich hätte es spannend gefunden, wenn deine Freundin aus dem Bundestag mit beteiligt gewesen wäre. Ich glaube, wir brauchen Platformen, wo Leute konstruktiv ins Gespräch kommen und auf der Ebene wäre das vielleicht eher möglich, als auf der Ebene mit Olaf Scholz etc. Hast du vielleicht Lust, auf eine Fortsetzung?

    Ansonsten habe ich noch gedacht, dass vielleicht die Letzte Generation auch die Rolle hat, ein Sündenbock zu sein und die Leute dadurch sagen, dass sie ihre Aktionen ablehnen und gleichzeitig dann dadurch trotzdem etwas offener für Maßnahmen werden. Insofern würde ich die Ablehnung der Aktionen psychologisch und gesellschaftlich gar nicht so negativ bewerten. Ich bin mir nicht sicher, ob meine recht unfertigen Gedanken dazu Sinn ergeben, aber ich lasse sie jetzt einfach mal so stehen.

    Danke, Hannes für den Podcast und die Gedankenanstöße.

  • #2

    Tobias (Mittwoch, 02 August 2023 12:06)

    Noch ein zweiter Gedanke: ich glaube ja, dass das meiste, was sich bewegen wird, über Emotionen entschieden werden wird und nicht über Argumente. Ich habe mich gerade gefragt, ob eigentlich schon mal jemand darüber nachgedacht hat, die Entscheidung, nichts zu tun mal konsequent zuende zu denken, also mal wirklich ein Szenario zu entwerfen, wie man als Gesellschaft mit den Folgen des Klimawandels umgehen könnte - inklusive kompletter Abschottung der Grenzen, Beschränkung persönlicher Freiheiten und aller weiterer Folgen, die das so haben würde. Irgendwie habe ich das Gefühl, wir bräuchten mal diese Geschichte und zwar nicht bloß als vages Schreckgespenst, sondern wirklich zuende gedacht, um uns dann fragen zu können, ob wir das als Gesellschaft wollen.

  • #3

    Tobias (Mittwoch, 02 August 2023)

    Und noch ein Dritter Gedanke: Irma meinte ja im Podcast, dass sie vergleichbar einfach umsetzbare Ziele wie 9 Euro Ticket und Tempolimit hätten. Ich glaube, das hat sich mittlerweile geändert, aber als sie das gesagt hat, habe ich mir gedacht, dass das nicht gerade die sinnvollsten Ziele sind. Ich wäre zwar bei beiden sofort dabei, kann aber gut verstehen, dass Politiker davon nicht begeistert sind. Beim 9 Euro Ticket sind die Kosten hoch und der tatsächliche Effekt eher fraglich. Als wir es begrenzt hatten, war mein Eindruck, dass dadurch eher die Mobilität insgesamt zugenommen hat und genervte Pendler dann vermehrt aufs Auto zurückgegriffen haben. Das Tempolimit würde deutlich mehr bringen, wenn es auch auf Landstraßen und Städte (80 und 30) ausgeweitet würde. Aber trotzdem würde es wohl nur 1-2 Prozentpunkte der Emmissionen einsparen, ist dafür in Deutschland aber immer ein potentiell spaltendes Thema.